PUK - Profil und Konzentration
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PuK und Strategie in Zukunft

Illustration zum Thema

PuK als Beteiligungsprozess

Der PuK-Zukunftsprozess hat in den vergangenen sieben Jahren die Landeskirche in Bewegung gesetzt und viele Impulse zur Kirchenentwicklung gegeben. Wie die vielfältigen Berichte zeigen, sind die Erfahrungen mit dem PuK-Prozess überwiegend positiv. Entgegen mancher Befürchtung ist PuK kein von der Kirchenleitung verordnetes Reformvorhaben geworden. Es ist vielmehr gelungen, Gemeinden, Dekanate und kirchliche Einrichtungen in den Zukunftsprozess einzubeziehen und eine hohe Beteiligung in der gesamten Landeskirche hervorzurufen. Aus den Konferenzen und Diskussionen wurden Ziele und Maßnahmen entwickelt. Meilensteine waren die Beschlüsse der Synode in Lindau aus dem Jahr 2019 und die Zukunftskonferenz in Tutzing im Jahr 2022. Viele Projekte in den Gemeinden und Regionen wurden mit landeskirchlichen Projektmitteln (MUT-Projekte, PuK-Projekte, Digitalisierungsfonds) gefördert und haben zu positiven Entwicklungen der kirchlichen Arbeit geführt.

Strategische Zielsetzungen

Mit dem PuK-Prozess waren auch Impulse für die Weiterentwicklung der Verwaltungsstrukturen verbunden, wie etwa bei der Digitalisierung, der Dezentralisierung von Entscheidungsbefugnissen oder der Neuausrichtung des Landeskirchenamtes mit dem Projekt LKA 2030. Die strategischen Zielsetzungen, die nur mittel- und langfristig verfolgt werden können, haben auch zur Ergänzung des Haushaltswesens durch eine mittelfristige Finanzplanung geführt, die ab 2024 umgesetzt werden wird. An diesen Beispielen ist erkennbar, dass sich die Schwerpunkte des PuK-Prozesses ganz konkret ausgewirkt haben und sich weiterhin in den nächsten Jahren auswirken werden.

Der „Purpose“ kirchlicher Arbeit

Deshalb kann zunächst festgehalten werden, dass im PuK-Prozess ein geeigneter Rahmen für kirchliche Strategiearbeit gefunden wurde. Er ist gekennzeichnet durch die Einbeziehung weiter Kreise und aller kirchlichen Ebenen, durch die Betrachtung inhaltlicher und struktureller Aspekte sowie durch die Formulierung von Zielen und Maßnahmen. Der tiefere Sinn von strategischer Arbeit im Sinne von PuK ist die Verständigung auf das, was die Landeskirche als ihren Auftrag in dieser Zeit sieht. Diese Verständigung muss allem Planen und Entscheiden voraus gehen. In der allgemeinen Organisationsentwicklung spricht man heute vom „Purpose“ und meint damit, dass es wesentlich für erfolgreiche Arbeit ist zu wissen, warum man etwas tut. Dass Organisationsberatung heute mit Kategorien arbeitet, die Kirche immer schon grundlegend in ihrem Selbstverständnis hat, ist bemerkenswert. Dass Kirche dies selbst heute nach Jahrzehnten des Reichtums wieder neu lernen muss, ist es ebenso. Der „Purpose“ kirchlicher Arbeit ist dabei klar: das Evangelium von Jesus Christus in Wort und Tat zu bezeugen. Strategische Arbeit heißt also zuallererst eine kontinuierliche geistlich-theologische Suche nach der angemessenen und wirkungsvollsten Gestalt von Kirche in der heutigen Zeit.

Ein Wassertropen fällt auf eine Wasseroberfläche und zieht Kreise

Strategische Arbeit wird dauerhaft etabliert

In diesem Sinne wird und muss die strategische Arbeit der Landeskirche weitergehen. Denn die Arbeit an der angemessenen und wirkungsvollen Gestalt von Kirche in dieser Zeit ist nicht mit dem Auslaufen des PuK-Projektes zu Ende, sondern geht weiter: sie ist der Kern kirchenleitender Arbeit. In der Kirchenverfassung kommt das durch Art. 66 Abs. 2, Ziff. 1 und 2 zum Ausdruck. Danach ist es Aufgabe des Landeskirchenrats, die Entwicklung des kirchlichen und öffentlichen Lebens zu beobachten sowie Programme für die kirchliche Arbeit zu entwickeln und Modelle anzuregen. Auch mit dieser Formulierung wird dem Landeskirchenrat und dem Landeskirchenamt die Rolle zugewiesen, für die strategische Ausrichtung der Landeskirche zu sorgen. Entsprechend müssen die zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen gesteuert und eingesetzt werden. Daher ist es notwendig, die permanente Arbeit an der Strategie auch in der Organisation von Landeskirchenrat und Landeskirchenamt zu verankern. Dieser Schritt ist im Rahmen des Projekts LKA 2030 vorgesehen. Die bisherige Projektorganisation wird in die dauerhafte Organisation des Landeskirchenamts überführt. Terminlich soll das zum Jahreswechsel 2023 / 2024 realisiert werden.

OKR Dr. Nikolaus Blum, Abteilungsleiter A: Leitung, Recht, Zentrale Services